Bergsteigerin verletzte sich beim Abstieg vom Rinnerkogel, in unwegsamen Gelände auf einem vermeintlichen Weg zum Offensee. Die Wetterverschlechterung hatte eine aufwendige Rettung mit Hubschrauberunterstützung zur Folge.
Vier Bergsteigerinnen und ein Bergsteiger wollten am 22.8.2020 vom Rinner über den Rinnerkogel und den Schönberg zur Hochkogelhütte wandern. Trotz des angekündigten Schlechtwetters, nahmen sie die lange Tour in Angriff. Nach dem Abstieg vom Rinnerkogel, beschlossen sie, wegen des aufziehenden Gewitters, ins Tal abzusteigen. Dazu suchten sie sich einen unmarkierten Steig auf einer Internetplattform, der für sie den kürzesten Weg darstellte. Der Steig ist auch für ortskundige und geübte Bergsteiger schwer zu finden. Im Bereich des Mittagkogels kam eine der Bergsteigerinnen zu Sturz, wobei sie sich eine Verletzung am Unterschenke und an der Hand zuzog.
Um den Notruf ab zu setzten, machten sich zwei Begleiter auf den Weg, da am Unglücksort kein Telefonempfang war. Dies gelang ihnen um ca. 14 Uhr. Die Mannschaft der Bergrettung Ebensee und der Notarzthubschrauber Martin 3 machten sich auf den Weg.
Wegen des schlechten Wetters konnte keine Taubergung mehr durchgeführt werden, daher wurden 6 Bergrettungsmänner und ein Flugretter bei der Verunfallten vom Hubschrauber abgesetzt. Nach der Erstversorgung wurde die Bergsteigerin und einer der Begleiter durch das Geröll und die Latschen bis zu einer 40 Meter hohen Abseilstelle geleitet. „Oberste Priorität hatte die Sicherheit der Geretteten und der Einsatzmannschaft, da es mittlerweile zu Regen begonnen hatte und das Gelände in diesem Bereich keinen Ausrutscher erlaubt. Wir haben alle über die Steilstufe abgeseilt, da dies die einzig vertretbare Weise war, die Steilstufe zu passieren und abklettern, bei diesen Bedingungen, für uns nicht in Frage kam“, erklärt Alois Rainbacher-Bart von der Bergrettung Ebensee. Die vom Tal aufgestiegenen Bergretter aus Ebensee transportierten die Verletzte mit der Trage bis zum Grünbergboden, von wo sie der Notarzthubschrauber ins Tal fliegen konnte.
Fünf Stunden nach der Alarmierung, war die Rettungsaktion beendet, an der 20 Mitglieder der Ortsstelle Ebensee, ein Alpinpolizist und die Mannschaft des NAH Martin 3 beteiligt waren.
Die Bergrettung Ebensee rät dringend davon ab, unmarkierte Steige aus dem Internet, zu begehen.